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Frontscheibenwechsel ist heutzutage ein Hightech-Job
Alte Scheibe raus, neue Scheibe rein, fertig – so ist zumindest die gängige Vorstellung, wie der Austausch einer Frontscheibe abläuft. Stimmt auch – zumindest 1980. Für die heutige Variante ist es lediglich die Basis, denn zahlreiche Fahrassistenzsysteme hängen von der Frontscheibe ab und müssen haargenau kalibriert werden.
„Ein Millimeter Verschiebung kann für den Spurhalteassistenten vier Meter Unterschied ausmachen“, erklärt Prokurist Norbert Steinfelder, weshalb ein passgenauer Einbau allein nicht mehr ausreicht. „Dafür sind die Unterschiede bei kleinsten Verschiebungen viel zu gravierend.“ Denn die Kameras, durch die die Fahrassistenten funktionieren, sind an der Frontscheibe befestigt. Egal, ob Regensensor, Lichtsensor, Verkehrsschildererkennung oder Spurhalteassistent – und manche von ihnen gucken bis zu 700 Meter voraus.
„Die Technik ist mittlerweile sehr weit und viele Systeme beeinflussen sich auf eine Art und Weise, die nicht jedem bewusst ist.“ Als Beispiel nennt Steinfelder den Regensensor. „Daran hängt nicht nur der Scheibenwischer, sondern auch das Steuergerät der Bremse, das den Bremsdruck bei Regen anpasst, damit es nicht zum Aquaplaning kommt.“ Es geht also nicht nur um nette Kleinigkeiten, sondern auch um die Sicherheit. Umso wichtiger ist die perfekte Neueinstellung aller System nach einem Scheibentausch.
„Je nach Hersteller werden die Kameras für die Assistenzsysteme auf unterschiedliche Weise neujustiert“, erklärt Steinfelder. Zum einen gibt es die statische Variante, bei der die Kameras auf eine Zielscheibe ausgerichtet werden. Zum anderen gibt es die dynamische Kalibrierung mit einer Probefahrt. „Entscheidend ist am Ende aber nicht die Art und Weise, sondern nur das Ergebnis: Es funktioniert alles exakt so wie es soll.“ Und dafür sorgen die Kollegen vor Ort.
Warum aber die Systeme überhaupt an der Frontscheibe anbringen und nicht an einer anderen Stelle? „Weil die Scheibe die nötige Höhe hat und durch die Scheibenwischer häufiger gereinigt wird“, erklärt Steinfelder. Und vielleicht auch, damit die Neukalibrierungen der hochsensiblen Systeme bei den Autoglas-Profis von A.T. Iser landen.